Wenn wir in Hypnose, also in einem Trancezustand sind, dann ist unser waches Bewusstsein nicht mehr richtig anwesend. Es ruht sich sozusagen aus und unser Kopf quatscht uns in diesen Momenten nicht überall rein. Das gibt uns die Möglichkeit, einen besseren Kontakt zu unserem Unterbewusstsein zu finden. Aber warum ist das gut? Dazu solltest du wissen, dass 90% der Dinge, die uns beschäftigen, unbewusst sind und nur 10% bewusst. Dein Unterbewusstsein ist somit der entscheidende Drahtzieher für alles in deinem Leben. Auch wenn wir glauben, wir entscheiden frei. Wenn wir also etwas in unserem Leben verändern wollen, dann sollten wir bei unserem Unterbewusstsein und unseren Prägungen anfangen. Denn wenn diese verändert sind, entscheiden 90% von uns anders als vorher. Damit wir aber mit unserem Unterbewusstsein arbeiten können, brauchen wir einen Weg, unser Bewusstsein ruhigzustellen, damit es sich nicht in die Arbeit einmischen kann. Das kann man durch Hypnose erreichen.

Wenn sich durch die Hypnose dein Bewusstsein ausruht, dann ist es mir als Hypnosecoach möglich, mit deinem Unterbewusstsein zu arbeiten. Wir können so an Erfahrungen und Prägungen herankommen, die dich belasten und deine Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit einschränken. Durch die Arbeit mit diesen Erfahrungen können wir diese so umstrukturieren, dass sie dich nicht mehr belasten und ausbremsen. Du selbst wirst von dieser Arbeit zwar alles mitbekommen, aber da dein Bewusstsein gerade nicht bewerten kann, wird sich die Hypnose für dich einfach wie eine super gute Entspannung anfühlen.

Grundsätzlich ist jeder Mensch hypnotisierbar, da die Trance ein ganz natürlicher Zustand ist. Ob dich aber jemand anders als du selbst hypnotisieren kann, hängt von mehreren Faktoren ab. Erstmal ist es wichtig, dass du grundsätzlich für Hypnose aufgeschlossen sein musst. Wenn du dich also innerlich dagegen wehrst, wird es nicht funktionieren. Auch wenn du grundsätzlich offen dafür bist, kann es sein, dass du gerade nicht hypnotisierbar bist. Z.B wenn du der Person, die dich hypnotisieren will, nicht traust. Auch dann kann sich der Hypnotiseur auf den Kopf stellen, es wird nicht klappen. Und dann gibt es noch Menschen, die aufgrund einiger psychischer Erkrankung nicht oder nur schwer für Hypnose zugänglich sind.

Wie bereits in der Frage darüber erklärt, ist es nicht möglich, jemanden zu hypnotisieren, der dies nicht möchte. Denn dann wirst du bewusst gegensteuern. In Filmen werden oft völlig falsche Vorstellungen über Hypnose bedient, ganz einfach weil der Film so unterhaltsam wird. Wer mag schon einen Film sehen, wo ein Hypnotiseur rumrennt und krampfhaft versucht, Menschen zu hypnotisieren, die das nicht wollen. (Wobei das vielleicht mal eine interessante Filmvorlage wäre. :D)

Nein. Du bekommst während einer Hypnose alles mit, was in der Hypnose geschieht. Außer du bist sehr müde und schläfst ein, weil es gerade so schön entspannend ist. Deshalb solltest du auch nicht zur Hypnosesitzung kommen, wenn du zu wenig Schlaf hattest oder du schon einen anstrengenden Tag hinter dir hast. Denn es wäre schade, wenn deine Mitarbeit durch dein Schläfchen beeinträchtigt wird und die Hypnose dann nicht richtig wirken kann. Aber selbst wenn du in der Hypnose kurz mal weg bist oder sogar ganz einschläfst, verlierst du nicht die Kontrolle über das, was in der Hypnose passiert. Denn dein Unterbewusstsein passt auf dich auf und lässt nur Dinge zu, mit denen du einverstanden bist.

Nein. Das ist unmöglich. Alles was mit deinen eigenen Werten nicht konform ist, lehnt dein Unterbewusstsein ab. Das bedeutet, niemand kann dich fremdsteuern und dazu bringen, z.B. eine Bank auszurauben, wenn du nicht selbst diesen Wunsch verspürst. Und selbst dann stehen diesem Wunsch oft noch viele unserer Werte entgegen und verhindern, dass wir das tun. Außerdem bist du während einer Hypnose nicht weggetreten. Du bist wach und bekommst alles mit und kannst selbst sofort aus der Hypnose rausgehen, wenn du sie beenden möchtest.

Das wird nicht passieren. Die hypnotische Trance ist ein ganz natürlicher Zustand, in den wir uns öfters am Tag ganz von allein begeben. Während einer Sitzung bist du nur so lange in Trance, wie du es möchtest. Du bekommst alles mit, besonders wenn du der Hypnose oder mir noch nicht vertraust und kannst jederzeit einfach aussteigen, wenn du die Hypnose beenden möchtest.

Es gibt verschiedene Trancetiefen, die man für eine Hypnose nutzen kann. Dabei kommt es oft sehr darauf an, wie tief man in Trance ist, damit die Hypnose auch richtig funktioniert und wirken kann. Wenn du eine Hypnose zur Entspannung machst, dann ist eine tiefere Trance sinnvoll, weil diese deinen ganzen Körper entspannen lässt und auch dein Kopf gerade nichts mehr tun soll. Wenn du aber an einem Problem arbeiten möchtest, dann ist eine „flache“ Trance besser. Denn dann ist es wichtig, dass du noch mitarbeiten und kommunizieren kannst, weil du vielleicht etwas erzählen oder einige Fragen beantworten sollst. Und diese Trance kann so leicht sein, dass du den Eindruck hast, du befindest dich gar nicht in einem hypnotischen Zustand. Wenn du z.B. ganz vertieft ein Buch liest oder gebannt einen Film anschaust, dann bist du auch hypnotisiert, würdest aber nicht denken, dass das tatsächlich so ist. Weil du wahrscheinlich vermutest, dass sich Trance anders anfühlt. Wenn du also während der Hypnose das Gefühl hast, wach zu sein, dann vertrau einfach darauf, dass du gerade in der genau richtigen Trance für dein Hypnoseziel bist.

Die Tiefe der Trance ist nicht unbedingt ein Kriterium für die Qualität einer Hypnose. Es kommt auf dein Hypnoseziel und auch auf die Methode an, mit der dein Hypnosecoach / -therapeut arbeitet. Manche Hypnoseverfahren erfordern einen tiefen hypnotischen Zustand, andere brauchen deine Mitarbeit und erfordern deshalb nur einen sanften Entspannungszustand, in dem du noch voll anwesend bist. Vielleicht war deine vorherige Hypnose zu einem Thema, bei dem eine andere Trancetiefe nötig war oder das Verfahren deines Hypnosecoach / -therapeuten war nicht dasselbe wie unser angewendetes Verfahren.

Ein gut ausgebildeter Hypnosecoach / -therapeut merkt, wenn du in der Hypnose einschläfst und wird dem entgegenwirken, um dich wieder in den Trancezustand zu bringen, der für deine Hypnose passend ist. Wenn du aufgrund von Schlafmangel immer wieder einschlafen solltest, brechen wir die Hypnose ab und du kommst zu einem anderen Termin wieder, wenn du ausgeschlafener bist.

Aber Einschlafen in Hypnose ist auch nicht unbedingt gleich Einschlafen. Eventuell hast du in deiner Trance deinen Kopf einfach nur so gut abschalten können. Du denkst, du schläfst, weil dein Bewusstsein einfach keine Lust mehr hat, zuzuhören. Du findest diesen Entspannungszustand vielleicht so gut, dass dir gerade alles egal ist und vertraust der Hypnose, ohne sie beobachten zu wollen. Wenn du in diesem Zustand bist, dann ist es nicht unbedingt schlecht für die Arbeit an deinem Ziel. Denn auch wenn du gerade nichts mehr mitbekommst, dein Unterbewusstsein hört trotzdem alles und arbeitet weiter. Du kannst das in etwa mit der Einschlafphase abends im Bett vergleichen. Die Phase, in der wir nicht mehr wirklich wach sind, aber auch noch nicht tief schlafen. Da sind wir auch nicht mehr „anwesend“. Wir sind in dieser Phase aber sehr empfänglich für Suggestionen.

Das kommt auf mehrere Faktoren an: 1. was dein Ziel ist, 2. wie lange du das Problem schon hast, 3. wie gut du dich auf die Hypnose einlassen kannst und 4. wie viele Dinge Einfluss auf dein Problem haben. Letzteres kann deshalb auch dafür sorgen, dass dein Problem nicht sofort gelöst werden kann, weil da vorher vielleicht noch einige andere Dinge zu tun sind, die eine Problemlösung verhindern. Oder die dem Erreichen deines Hypnoseziels noch im Wege stehen. Manchmal funktioniert es, dass nur eine einzige Sitzung nötig ist. Oft sind die Probleme aber komplexer und es bedarf ein paar mehr Sitzungen, um nachhaltig etwas zu verbessern. In der Regel werden es aber zwischen 1 – 3 Hypnosesitzungen sein, die du für die Lösung eines Problems brauchst. Wenn du allerdings noch viele weitere Dinge bearbeiten möchtest, sollte dies in separaten Sitzungen erfolgen. Denn alle Probleme auf einmal bearbeiten,  macht nicht viel Sinn. Das wäre wie: Viele Aufgaben auf einmal machen. Man macht dann viel, aber nichts wirklich mit Qualität.  

Im besten Fall ist das Problem weg und kommt auch nicht wieder. Allerdings klappt das nur, wenn die Ursache des Problems aufgelöst werden konnte. Bei vielen Hypnoseverfahren wie z.B. der auflösenden Hypnose, der regressiven Hypnose oder dem Simpson Protocol geschieht das auch. Vorausgesetzt es wird so lange daran gearbeitet, bis alles aufgelöst ist. Bei Suggestionshypnosen ist das nicht immer so. Rein durch Suggestionen kann man gut Veränderungen erzielen. Für viele Bereiche, wie Schlafverbesserung, Lampenfieber oder zur Stressreduktion funktioniert dieses Verfahren sehr gut. Aber wenn die Probleme dort irgendwann wieder auftauchen, sollte man die Ursachen dafür suchen und beseitigen. Das muss nicht unbedingt durch Hypnose passieren. Eine ausführliche Beratung zum Thema kann da sehr hilfreich sein.

Nein. Hypnose kann auflösen oder verändern. Erfahrungen, die du in deinem Leben gemacht hast, werden dadurch nicht entfernt. Sie werden vielmehr verändert, umstrukturiert. Du kannst sie durch Hypnose verarbeiten, damit sie dich nicht weiter belasten. Wenn du beispielsweise den Verlust eines Menschen bis heute nicht verkraftet hast, Dich die Trauer immer noch stark belastet, dann kann Hypnose dir dabei helfen, diesen Verlust zu verarbeiten. Das wird nichts daran ändern, das dieser Verlust trotzdem da ist und du um diese Person trauerst. Aber die Hypnose wird dafür sorgen, dass dich dieser Verlust nicht mehr so stark belastet und du dich deswegen wie gelähmt oder blockiert fühlst.  

Auf jeden Fall. Sehr häufig ist eine Hypnose mit Kindern viel leichter und führt schneller zum Erfolg als bei Erwachsenen. Das liegt daran, dass Kinder noch nicht so stark geprägt und neuen Dingen gegenüber oft auch viel aufgeschlossener sind. Umso kleiner sie sind, umso mehr leben sie noch im Hier und Jetzt. Ihre Intuition wird noch nicht so sehr von der Stimme des Verstands übertönt und sie können sich deshalb viel leichter auf Hypnose einlassen. Für den Hypnosecoach /-therapeuten ist es einfacher, das urteilende Bewusstsein eines Kindes zur Ruhe zu bringen, damit dieses sich nicht in die Arbeit einmischt. Wichtig bei der Arbeit mit Kindern ist aber, dass das Kind selbst zu einer Hypnose bereit ist und diese dem Kind nicht aufgezwungen wird („Weil dir das hilft.“, „Weil wir möchten, dass du das machst, damit es dir besser geht.“…).